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Marion Heiniger. Bild: Carole Lauener BT

Der Jahresrückblick des Bieler Tagblatts: Persönlichkeiten aus dem Seeland erzählen ihre Geschichte des Jahres 2023. Marion Heiniger erzählt von ihrem Europameistertitel an der U23-WM: «Alles liegt allein an mir.» 

Marion Heiniger, Ruderin: Alles liegt allein an mir

Es begann alles schon viel früher als an diesem letzten August-Wochenende. Begann es vielleicht mit dem Saisonstart im April? Nein, eigentlich begann es mit dem ganzen harten Wintertraining in den dunklen, kalten Monaten. Oder vielleicht auch noch früher. Es ist schwer zu sagen, wann genau, aber was ich sicher sagen kann, ist, dass es ein langer Weg war. In einem Ausdauersport wie Rudern braucht es mehr als einen Winter lang hartes Training. Es braucht mehrere Winter, um sich eine gute Grundlagenausdauer zu erarbeiten und um an Regatten Höchstleistungen erbringen zu können. Und es braucht auch viele Saisons mit vielen Rennen, in denen Rennerfahrungen gesammelt werden können. Diesen Sommer habe ich eigentlich nicht viel anders gemacht als in den Jahren zuvor. Aber anders war, dass ich auf mich alleine gestellt war: im Einer. Klar hatte ich dieselbe tolle Unterstützung aus meinem Umfeld, aber dieses Mal gab es kein Mannschaftsboot, in dem wir einander unterstützen und motivieren konnten. Dieses Mal war jedes Training, jede Ausfahrt und jeder Ruderschlag ganz für mich alleine. Und das habe ich genossen. Zu wissen: Egal was passiert, es liegt einzig und allein an mir. Ich entscheide, wann ich mich wie hart anstrenge, wann ich wie stark ans Limit gehe und wann ich es etwas lockerer nehme. Das Rudern an internationalen Regatten und an der U23-WM in Bulgarien haben mir viel Vertrauen in die Fitness meines Körpers, aber auch in meine mentale Stärke gegeben. Dieses Vertrauen konnte ich zum Saisonabschluss im August an die U23-EM nach Krefeld mitnehmen, wo ich schlussendlich Europameisterin geworden bin.

Aufgezeichnet: Michel Eggimann, Bieler Tagblatt
Bild: Carole Lauener