Marion Heiniger setzt diese Saison auf den leichten Doppelzweier. Die Umstellung vom Einer zum Zweier ist ihr gelungen. Nun gilt es, die perfekte Abstimmung mit ihrer Partnerin zu finden.
Anpassungen notwendig
Letzte Saison legte Heiniger den Fokus auf den Einer, wurde dort auch U23-Europameisterin. Diese Saison setzt sie auf den leichten Doppelzweier. «Der Umstieg ist mir leicht gefallen. Das habe ich so nicht erwartet», sagt die Ruderin. Die grösste Umstellung sei zu Beginn gewesen, dass sie den Schlag einer anderen Ruderin annehmen musste und den Rhythmus nicht mehr selbst vorgeben konnte. Dies, weil sie im Boot hinter ihrer Partnerin Ming sass.
Nun haben die beiden Spitzensportlerinnen die Position im Boot gewechselt. Heiniger sagt: «Für wie lange wissen wir nicht. Wir wollen voneinander profitieren. Es ist noch offen, wer an der WM, wo sitzt.» Bei ihnen beiden spiele es am Ende keine grosse Rolle, da sie sich anpassten. Es sei aber schon das Ziel, dass sie sich in nächster Zeit festlegen können.
Gemeinsame Trainings sind noch rar
Bis zu den Titelkämpfen in St. Catharines im August bleibt noch Zeit, um die perfekte Abstimmung zu finden. Derzeit können die beiden Ruderinnen nur am Wochenende gemeinsam trainieren. Ming absolviert noch das Gymnasium und Heiniger ihr Studium. So sind Trainings zu zweit unter der Woche eine Seltenheit. Das ändert sich aber umso näher die U23-WM rückt.
Zurückhaltung bei Zielsetzung
Was sportlich in Kanada drin liegt, kann die Bielerin nur schwer einschätzen. Sie will sich und ihrer Kollegin im Vorfeld kein Ziel setzen und sich damit schon jetzt unter Druck setzen. Das Ziel sei, das Bestmögliche herauszuholen. «Ich bin da eine defensive Person und künde keine Medaillen-Ambitionen an», sagt Heiniger.
Ihr nächster Ernstkampf ist bereits in zwei Wochen. In Sarnen nimmt sie an der nationalen Regatta teil. Sie startet im Doppelzweier mit Ming und im Einer. Es gehe darum, Rennerfahrung zu sammeln, deshalb der Doppeleinsatz. Heiniger frohlockt: «Das ist wieder einmal ein richtiges Regatta-Wochenende mit mehreren Rennen wie zu alten Juniorinnen-Zeiten.»
Text: Bieler Tagblatt, Michel Eggimann
Bild: Markus Lüönd/Swiss Rowing