Das Bieler Tagblatt hat nachgefragt: Nils Schneider, wie sieht Ihre WM-Bilanz aus? Sie nahmen erstmals an einer Elite-WM teil. Wie erlebten Sie die letzte Woche? Wie geht es weiter?
Interview im Bieler Tagblatt vom 27. September 2022 mit Nils Schneider:
Der Täuffeler Nils Schneider ist in Tschechien zu seinen ersten Einsätzen an einer Elite-WM gekommen.
Nils Schneider, wie sieht Ihre WM-Bilanz aus?
Nils Schneider: Unsere Hoffnungen und Erwartungen wurden nicht erfüllt. Wir hatten uns die Qualifikation für den A-Final zum Ziel gesetzt. Im Minimum wollten wir dann den B-Final gewinnen, was uns für das nächste Jahr einen Quotenplatz gesichert hätte. Dass es schliesslich nur für den fünften Platz im B-Final, also total für den elften Platz reichte, war eine Enttäuschung.
Woran lag es?
Als sehr junge Mannschaft mussten wir anerkennen, dass uns gegenüber der Konkurrenz schlicht noch die nötige Kraft fehlt. Gerade bei Gegenwind-Bedingungen können wir mit den älteren und kräftigeren Konkurrenten noch nicht mithalten. Dass wir es aber technisch und taktisch draufhaben, bewiesen wir im Hoffnungslauf, als wir in einem Mitwind-Rennen sehr lange mithalten konnten. Das Potenzial für die nötigen Steigerungen ist also vorhanden.
Wie geht es nun mit Ihrem Vierer und mit Ihrer Karriere weiter?
Mit der WM ist nun die Saison 2022 abgeschlossen. Neben kleineren Anlässen wartet eigentlich schon bald der Aufbau für das nächste Jahr. Im Verband ist geplant, für 2023 ein Prioritätsboot zusammenzustellen. Dieses bestreitet dann auch die Olympiaqualifikation. Mein Ziel ist es, zum Quartett in diesem Boot zu gehören.
Sie nahmen erstmals an einer Elite-WM teil. Wie erlebten Sie die letzte Woche?
Es hat mir sehr gut gefallen. Eine Elite-WM ist aber schon anders als die bisherigen internationalen Einsätze. Vor allem die Dauer von einer ganzen Woche erlaubt eine andere Planung. Man muss seine Einsätze nicht mit Blick auf die nächsten Läufe dosieren, sondern kann in jedem Lauf voll angreifen. Zwischen den Renneinsätzen bleibt dann genügend Zeit für die Regeneration.
Ihr Ziel bleiben die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Ist Ihre Teilnahme realistisch?
Ja klar, dafür gebe ich alles. Auch die aktuelle WM-Erfahrung mit der ernüchternden Bilanz hilft uns für die Weiterentwicklung. Ich schaue dem entscheidenden Qualifikationsjahr 2023 mit Optimismus und Freude entgegen.
Interview: Bieler Tagblatt, Bernhard Rentsch
Foto: Swiss Rowing